Unser Zuhause

Back To Hygge – Hauskauf- und Umbaugeschichten Teil 2/2

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enn man in sein Eigenheim zieht, muss nicht von Anfang alles perfekt sein, denn ein Zuhause wird erst durch seine Bewohner und ein wenig Geduld, zu einem besonderen Ort. Das musste auch Patrick einsehen.

Keine Möbel, nur Chaos

Am 21.12.2015 zogen wir aus unserer völlig überfüllten Dachgeschosswohnung mitten in der Kölner Innenstadt auf den Vierkanthof, in dem wir wenige Monate zuvor eine Einheit gekauft und saniert hatten. Weihnachten stand unser winzig kleines Sofa mitten im riesengroßen Wohnzimmer – Hauptsache, wir hatten einen Baum und unser eigenes Dach über dem Kopf. (Die ganze Geschichte findet ihr unter “Hauskauf- und Umbaugeschichten Teil 1/2”.) Ich hatte im Vorfeld bereits einige gebrauchte Möbel über Ebay Kleinanzeigen günstig gekauft. Dies stellte sich im Nachhinein als guter Schachzug heraus, denn so hatten wir nach dem Einzug zumindest ein paar Möbel im Haus. Über die Jahre haben wir diese durch schönere und passendere Exemplare ohne große Verluste ersetzen. Patrick störte anfangs in erster Linie, dass wir (durch den fehlenden Keller in der Immobilie) viel Chaos hatten. Fast jede Ecke war mit Umzugskartons, Kinderspielzeug und aussortierten oder noch nicht einsortierten Dingen vollgestellt. Er konnte schlecht mit der „Unperfektheit“ unseres neuen Heimes leben und hatte damit zu kämpfen.

Das leere Wohnzimmer im Sommer 2016
Das eingerichtete Wohnzimmer im Sommer 2020

Geduld, Geduld

Mein Credo war von Anfang an: Hab Geduld! Ich war schon immer der Meinung, dass ein Haus erst durch seine darin lebenden Bewohner und deren sich entwickelnden Bedürfnisse zu einem richtigen Heim werden kann. Und so fingen wir an, peu a peu die Einrichtung zu optimieren. Unsere Geldbörsen mussten sich nach dem Kauf und Umzug erst einmal wieder erholen und so blieb uns ohnehin nicht viel anderes übrig. Patrick hatte in dieser Zeit damit zu kämpfen, dass wir nicht gleich alles so umsetzen konnten, wie er es sich vorstellte. Er hätte gerne von Anfang an ein perfektes Zuhause gehabt und konnte mit den wenigen Möbeln und den mit Krempel vollgestellten Ecken wenig anfangen. Ich vermute, so geht es vielen „Häuslebauern“ oder Neueigentümern eines Eigenheims. All denjenigen, die sich dazu zählen, kann ich an dieser Stelle bereits Mut aussprechen: Es wird! Lasst dem Ganzen nur etwas Zeit.“

Die noch leer wirkende Kinderetage

Mit einem Einbauschrank fing alles an

Was uns, wie schon geschrieben, fehlte, waren Abstellflächen. Also suchten wir einen Schreiner, der uns dahingehend half. Fündig wurden wir mit bzw. bei Sebastian Köhler von www.koelnmoebel.de. Sein erstes „Werk“ in unserem Haus war der Einbauschrank unter der Treppe im Wohnzimmer – hier lagern wir Schuhe, Jacken und Mäntel und vieles, vieles mehr. Durch die Zufriedenheit folgten in den kommenden Jahren ein Einbauschrank im Schlafzimmer, ein Barista-Tisch mit eingebautem Klopfkasten für Patricks Heiligtum, die Rocket Espressomaschine, Eiche-Sitzbretter und -Regale in der Kaminnische und die auf alt gemachte Schiebetür zum Hof.

Die Industrietür – eines unserer Markenzeichen

Auch die Glas-Stahl-Konstruktion war nicht von Anfang an in unserem Haus. Nachdem Patrick die zündende Idee hatte, eine solche einzubauen, um den Flur von unserem Wohnraum abzutrennen und ein besseres Wohngefühl zu bekommen, machte ich mich auf die Suche nach einem Anbieter. Auf Pinterest fand ich ein paar wenige Industrietüren, die mir gut gefielen. Damals waren sie noch nicht so „en vogue“ wie heute und schwer ausfindig zu machen. Mit einem Screenshot hiervon schrieb ich blind einige Stahlbaufirmen in und um Köln an. Mit der Firma Menz wurde ich fündig. Nach einer Besichtigung und Besprechung bauten sie uns die Tür mit 185 cm Breite und 240 cm Höhe zu unserer vollsten Zufriedenheit ein. Dies ist bis heute, neben der Wandfarbe im Wohnzimmer, eine der meistgestellten Fragen auf meinem Profil auf Instagram.

Die erste versteckte Abstellfläche im Haus: Treppenschrank
Unsere Industrietür kam erst 2017 dazu

Farbe braucht die Wand!

Und da wären wir direkt beim nächsten Thema: Die Wandfarbe. Nachdem wir drei Jahre ohne Farbe an den Wänden in völlig steril wirkenden Räumen gelebt hatten, konnte mich Patrick endlich dazu überreden, mit dem beruhigenden Blau-/Grünton „Hague Blue“ von Farrow & Ball einige Wände in unserem Heim zu streichen. Zuvor hatten wir die Farbe im Bad von Freunden gesehen, die den ganzen Raum, inkl. Decke, in diesem Ton gestrichen hatten. Wir fingen mit der Wand im Flur, einer Wand im Wohnzimmer und der Wand im Schlafzimmer an. Nach einiger Zeit gefiel uns die Ausstrahlung und beruhigende Wirkung so gut, dass wir mit etwas Mut auch die komplette Wand am Kamin in „Hague Blue“ strichen. Und was soll ich sagen? Es ergab ein komplett neues Raumgefühl. Plötzlich machte die gesamte Aufteilung unseres loftartigen Wohnraumes Sinn. Daraufhin bestellten wir weitere Farben und trauten uns auch auf der Kinderetage und im Kinderbad an farbliche Akzente heran. Wir haben es nicht bereut.

Möbel machen Leute, nicht nur Kleider

Ich war schon immer Liebhaberin von alten Schätzen. Ich mag Möbel mit Patina, mit Charakter… Möbel, die eine Geschichte erzählen. Patrick fand den Stil „Shabby Chick“ schon immer schwierig, eher konnte ich ihn mit dem Begriff „Vintage“ überzeugen. Glücklicherweise haben wir in Köln einige Läden, die eben solche Möbel verkaufen. Geliebte Möbel, Tutu et Tata, Exquisit, um nur einige davon zu nennen. Schon für unsere Wohnung hatte ich einen wunderschönen Bauerntisch gefunden, von dem ich mich bislang nicht trennen konnte – obwohl er mittlerweile für unsere Familie viel zu klein ist. Es kamen immer mehr Möbel aus diesen charmanten Läden hinzu: der alte Spind mit Bank davor, eine Sprossenwand und ein Turnkasten, aufbereitete Vertikos und Schränke, Tische. Immer mal wieder „gönnten“ wir uns ein schönes Stück und tauschten die bereits abgenutzten Möbel vom Schweden (die ich fast alle über Kleinanzeigen gekauft hatte) aus. 

Unser Wohnzimmer, bevor "Hague Blue" in unser Leben trat.
Unser Wohnzimmer, nachdem "Hague Blue" in unser Leben trat.

Längst noch nicht fertig

Unser Heim verändert sich stetig und das ist auch gut so. Wir mögen keinen Stillstand und finden immer wieder Ecken, die umdekoriert oder optimiert werden können. Als nächstes auf dem Plan stehen die Badezimmer, der Carport, die Kinderzwischenetage – eine never ending story also. Wir werden euch gerne daran teilhaben lassen. 

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